Nun da sich Herberts Schiedsrichterleben langsam aber sicher seinem Ende nähert - der voraussichtlich letzte Einsatz ist für die Uganda International 2018 geplant - haben sich ein paar Leute beim Badminton-Weltverband BWF Gedanken gemacht, wie man sich seiner Dienste über die Altersgrenze für Schiedsrichter und Referees hinaus versichern könnte. Passenderweise fanden gerade die Parabadminton-Weltmeisterschaften in Ulsan, Südkorea, statt mit einem Workshop für Referees und Technical Delegates, wobei es für letztere keine Altersgrenze gilt.

Nun wird Herbert also ab kommendem Jahr die Funktion eines Technical Delegates, bevorzugt für Turniere in Afrika, wahrnehmen.

Die Sporthalle des Gymnasiums in Ulsan mit sechs Feldern für die Stehend-Spieler (grün) und vier Feldern für die Rollies (beige)

 

Was aber ist ein "Technical Delegate"?

Im Unterschied zum Nicht-Para Badminton, bei dem der Referee die höchste Instanz eines Turniers ist, gibt es beim Parabadminton eine Aufgabenteilung: der Referee ist für den generellen Ablauf des Turniers, die Schiedsrichtereinsätze und die Regelauslegung zuständig, während der Technical Delegate die Meldungen bis zum Ende der Meldefrist entgegennimmt, das Vorhandensein einer gültigen Klassifizierung in eine der sechs Sportklassen prüft, falls erforderlich die Zusammenlegung einzelner Disziplinen festsetzt und das Setzen der Spieler und die Auslosungen vornimmt. Während des Turniers legt er den Zeitplan fest und wacht zusammen mit dem Referee-Team (meist ein Referee und ein oder zwei Deputy Referees) über die Einhaltung der PBCR, der Para-badminton Competition Regulations, und deren korrekte Anwendung. Bei größeren Turnieren wie zuletzt bei den Weltmeisterschaften wird er auch von einem Deputy Technical Delegate unterstützt.

Übrigens: wer Lust hat, mal hochklassiges Parabadminton live zu erleben: hier gibt's den Turnierkalender.